Dienstag, 19. Oktober 2010

Banff, AB

Jobsuche war erfolgreich - zunaechst einmal. Der heutige Arbeitstag im Candyshop (gaaaaanz viele Suessigkeiten *gg*) war dann aber so lala... Ich mein ich bin bei meiner Jobsuche nicht waehlerisch, aber trotzdem moechte ich nicht von 8h Arbeit am Tag 8h lang angeschrien werden...-.- Mittlerweile habe ich auch schon von mehreren hier gehoert, dass die Besitzerin vom Suessigkeitenladen hier in der Gegend nicht so beliebt ist. Und alle anderen Angestellten die dort arbeiten, sind eigentlich auch nur da, weil sie dringend das Geld brauchen. Aber sie wuerden jeden anderen Job auch bevorzugen!^^
Nunja, man muss es eben mal ausprobiert haben. Das ist das Mindeste. Aber wie gesagt, die Jobsuche geht weiter..und ansonsten gehts mir gut :-)

Sonntag, 17. Oktober 2010

Summerland, BC - Banff, AB

Hallo an alle Daheimgebliebenen! ;-) Nun bin ich schon seit genau zwei Monaten hier in Kanada... krass wie schnell die Zeit vergeht. Und seit 5 Tagen wohn ich im Hostel in Banff. Banff ist eine tolle Stadt mit einem Rundumblick auf die Rocky Mountains... und man lernt jeden Tag neue nette Leute kennen ;-)

Unsere letzten Tage in warmen Summerland gingen auch schneller rum, als man gucken konnte. Am 11. Oktober kamen Linda & Brian wieder vom Urlaub nach Hause und wir hatten uns gegenseitig so viel zu erzaehlen. Mit einem Thanksgiving-Abendessen haben wir den Abend ruhig ausklingen lassen, bevor es am naechsten Morgen dann um 8:20 Uhr mit dem Bus von Westbank nach Banff ging. Wir haben unser dinner aber etwas im kleineren Rahmen gestaltet, da es zum Truthahn-Fuellen nicht gereicht haette. Also gab es anstatt einem 10kg-Truthahn eine kleine Truthahnbrust ;-)
Am naechsten Tag gings um halb 8 Uhr ausm Haus. Auf unserer langen Reise mit dem Greyhoundbus hatten wir mehrere Stops und mussten zweimal umsteigen. Zuerst gings von Westbank nach Kelowna und dann von Kelowna nach Vernon. Dort hatten wir drei Stunden Aufenthalt...als ob wir nicht schon genug Zeit in dieser Stadt verbracht haben^^..Von Vernon gings dann weiter nach Salmon Arm, von dort nach Revelstoke, dann weiter nach Golden und schliesslich nach Banff. Insgesamt sind wir also 600km gefahren und waren 12 Stunden unterwegs. Aber damit noch nicht genug: abends um halb 10 Uhr standen wir dann irgendwo in der Pampa an der Bushaltestelle und wussten nicht, ob noch ein Bus ins Hostel faehrt oder nicht...also sind wir per Fuss mit unseren Rucksaecken gelaufen (und mal wieder gings fast nur bergauf^^) und kamen um halb 11 Uhr im Hostel an. Oh Gott waren wir muede...-.-

Am naechsten Morgen haben wir erst einmal ausgeschlafen. Wir hatten ja erst um 15:30 Uhr einen Termin bei der Hiring Fair.
Die Hiring Fair vom Sunshine Village ski resort fand im Nebengebaeude statt. Den ganzen Tag ueber waren dort bestimmt mehr als 200 Leute..alle hatten sie ihr pre-screening und ein Jobinterview. Aber wie es so kommt kriegen nicht alle einen Job, da ja die meisten Stellen schon laengst vergeben waren und nur noch aufgefuellt wurde.. Und so war es dann auch bei uns: wir haben leider keinen Job im ski resort bekommen, was ziemlich bloed ist, da wir dort so gerne gearbeitet haetten.. Nun heisst es fuer uns voller Elan einen anderen Job hier in Banff zu suchen und gleichzeitig auch ne Wohnung oder ein Zimmer...aber das ist leichter gesagt wie getan, denn es ist einfach so ein komisches Gefuehl, nicht zu wissen, wo man morgen schlaeft, ob man einen Job findet, und und und...

Aber wir koennen die naechsten zwei Wochen auf jeden Fall noch hier im Hostel bleiben. Wir hoffen jedoch, dass wir vorher schon was finden, da das auf Dauer dann doch sehr teuer wird!
Leider kam unserer Jobsuche das Wochenende in die Quere, an welchem wir nicht in den Cafes, Restaurants und Hotels nachfragen konnten, da kein Manager vor Ort war. Aber morgen gehts dann los! :-)
Wohnungen haben wir uns schon angeschaut, aber haben noch keine fest gefunden, bzw. es liegt ja eh nicht in unserer Hand, ob wir sie kriegen oder nicht...

Jaa..und sonst..wie gesagt, die Stadt ist mega cool! Egal wo man hinschaut, ueberall sind die Rockies und es sieht einfach so gigantisch aus. Ausserdem lernt man hier tausend neue Leute aller Nationalitaeten kennen :D Australier, Kanadier, Neuseelaender, Briten, Irlaender, Daenen und auch ziiemlich viele Deutsche ;-) Banff ist eine Stadt voller junger Leute und hier ist jeden Abend was los! :-) Der Pub direkt hier im Hostel ("The Storm Cellar") ist auch immer gefuellt und man hat dort einfach maechtig Spass! :-) Ich hoffe ihr seid nicht allzu neidisch...die die zuhause sitzen und abeiten muessen oder studieren.. ;-) Aber es gibt ja auch die Studentenpartys und die Altstadt, nich ;-)

Achja, und nun noch zur momentanen Wetterlage hier in Banff: der Schnee von vor drei Wochen lag nicht mehr, aber vor 4 Tagen hat es hier wieder geschneit. Auf den Rockies ist der Schnee liegen geblieben, hier in der Stadt nicht. Es ist aber schon kuehler hier..meistens -3 bis -5 grad Celsius. Und ich sag extra kuehler, denn im Prinzip ist das fuer die kanadischen Verhaeltnisse ja noch gar nix.. :-P

Also machts gut, und ich meld mich wieder, sobald es was Neues gibt! :-)

Samstag, 9. Oktober 2010

Summerland, BC

Nach vier Wochen Abgeschiedenheit von der Welt und ohne wirklich verfuegbaren Internetzugang haben wir uns dazu entschlossen, unser hart verdientes Geld fuer ein putziges, kleines Netbook auszugeben. So..first thing we did in Summerland: went to Penticton and bought a Netbook! And here we go! ;-)

Im kleinen und ruhigen, aber wunderschoenen Summerland verbringen wir unsere Zeit seit dem 22.September und bleiben bis zum 12. Oktober !


Durch Bekannte von Anja haben wir Linda & Brian kennengelernt. Sie sind beide schon pensioniert und haben sich im letzten Jahr dieses schoene Haus im Okanagan Valley gebaut. In den letzten zwei Wochen haben wir hier auf das Haus und die Tiere aufgepasst, waehrend Linda & Brian mit ihrem Trailer und Truck einen Trip in die USA gemacht haben!!
Das "Housesitting" hat richtig Spass gemacht :-) Eigentlich konnten wir uns bisher die ganzen zwei Wochen von der haaarten Farmarbeit erholen ;-), unsere wunden Finger wieder pflegen :D und das tun, auf das wir Lust hatten! (d.h. mit Einschraenkungen...^^)
Leider hatten wir hier kein Auto zur Verfuegung, sondern nur zwei Fahrraeder (eins davon ohne Gangschaltung) und eben unsere Fuesse...Die Fahrraeder haben uns also nicht viel gebracht, auch deshalb nicht, da wir hier am Sunset Place ganz ganz oben aufm Berg wohnen....^^ Nun, also sind in den zwei Wochen doch so einige Kilometer an Marsch zusammengekommen ;-)

Nun ja,...was haben wir so alles in den 2 1/2 Wochen gemacht..?!

Wir sind eigentlich taeglich 2,7 km zum Pferd (Twizzle) und das gleiche wieder zurueck gelaufen, um es auszumisten. Somit konnten wir auch jeden Tag das schoene Wetter geniessen! :-) Jaa, genau, denn waehrend ihr in Deutschland schon herbstliches ertragen musstet, hatten wir hier die meiste Zeit noch warme 25-30 Grad ;-)
Auf der Red Barn Ranch, wo Twizzle steht, haben wir auch einmal einen Trail Ride mitgemacht. Den Ritt haben wir uns durch Weiden abaeppeln verdient.
Um in die Stadt zu kommen, sind wir immer entlang des Trails den Berg hinunter gelaufen. Einen Trail koennt ihr euch in etwa wie einen kleinen Indianerpfad ^^ vorstellen......also mit Geroell, Schotter und der Natur ringsherum. Die Natur ist hier wirklich wunderschoen. Man koennte es auch als eine Wueste mit lauter dunkelgruenen Pinienbaeumen beschreiben ;-) So sieht das hier naemlich aus..alles trocken, braun, lauter Felsen und Geroell, und dazwischen schoene gruene Baeume und Straeucher. Also mir gefaellt das hier echt super. Man kann immer weit blicken und so die Natur geniessen :-)
Auf jeden Fall: um euch die Distanz in die Stadt ein bisschen zu verdeutlichen: Wegstrecke (einfach) in das kleine Staedtchen von Summerland = 3,6 km, zurueck zum Haus bedeutet das natuerlich alles bergauf...-.-

In dem ruhigen Staedtchen gibt es nicht so viel zu machen: meistens haben wir dort im Nester's Market Lebensmittel eingekauft und einen Zwischenstopp im Sweet Tooth Cafe gemacht, um ein super leckeres Eis zu schlemmen :-) Sonst aehnelt es eher einem groesseren Dorf mit kleinen Laeden. Ich wuerde sagen, die Mehrzahl der Einwohner Summerlands ist aelter als 50 Jahre, was erklaert, weshalb hier vor jedem Shop kleine Elektro-Rollstuhl-Flitzer geparkt sind. Aber wie gesagt, schoen ist es dort trotzdem!

Blick auf die Stadt vom Trail aus


Einmal haben wir mit Oggy, dem Hund (Border Collie, 10), auch einen groesseren Tagesausflug gemacht: wir sind entlang des Trans Canada Trails bis ins Staedtchen in den Memorial Park gelaufen und haben ein kleines Picknick gemacht. Der ganze Tagesausflug waren 20 km, und zwar staendig bergauf, bergab, bergauf, bergab,...der Tag hat richtig Spass gemacht! Wir haben auch einen Goldmantelzwiesel gesehen, soo putzig :-) Und ein paar Tage spaeter haben wir dann auch einer boese fauchenden Klapperschlange Beine gemacht und sie in die Flucht geklappert :-P

Kettle Valley Railway


The Memorial Park

Oggy und die Katze Scamper sind beide richtig goldig. Bei Oggy hat es ein paar Tage gedauert, bis er ganz das Vertrauen zu uns gewonnen hat, aber mittlerweile ist er richtig verschmust und anhaenglich :D

Eine Attraktion hier in Summerland ist auch die "Tallest Orchard Ladder of the World" auf der Dickinson Family Farm! Wir, fit wie n Turnschuh, haben uns also eines Tages auch mal auf den Weg dorthin gemacht. Wir hatten natuerlich an eine 50m oder noch hoehere Leiter gedacht^^ Haetten wir aber gewusst, wie weit wir laufen muessen, um diese ca. 7-8m hohe Leiter mit 29 Sprossen zu sehen, haetten wir es vielleicht doch gelassen..;-) ..denn so spektakulaer war es dann doch nicht.Also nach einem Erinnerungsfoto gings dann auch wieder den ganzen Weg zurueck, und nach 18 km kamen wir dann auch wieder zuhause an :D Aber ich will mich nicht beschweren, der Ausflug hat Spass gemacht, und die Bewegung schadet einem ja auch nicht ;-)

Den Abend lassen wir hier meistens mit einer der zich DVDs, die die beiden hier haben, ausklingen oder lesen Buecher... und wenn wir dann spaet abends um 23 Uhr nochmal mit Oggy ne Runde drehen, wird uns manchmal echt mulmig...Geraschel im Gebuesch...um dich herum vllt ein zwei Haeuser..sonst nur Wildnis...hmm...drehen wir lieber mal um, bevor uns der Baer, Koyote oder Cougar doch noch frisst...:D das ist echt krass..hier in Kanada koenntest du eigentlich ueberall (ausser in einer Grossstadt natuerlich) auf ein wildes Tier treffen, da die Menschen hier so weit im Nirgendwo leben..
Achja.., und wenn wir manchmal eben gar nichts zu tun hatten und uns fast die Decke vor Langeweile auf den Kopf gefallen ist, haben wir einfach den genialen Ausblick aus dem Kuechenfenster genossen =)
Diese Woche waren wir auch nochmal in Kelowna in der Shopping Mall. Jane, die Nachbarin, hat uns morgens mitgenommen und mittags wieder abgeholt und mit auf das Weingut in West Kelowna genommen, wo sie arbeitet. Dort haben wir eine super geniale private winery tour mit Weinprobe bekommen. Dort, auf dem Mission Hill Weingut, ist es echt schoen! Die Gebaeude sind im toskanischen Stil errichtet und man hat einen super Ausblick auf den Okanagan Lake! :-)

Wir haben mittlerweile auch eine Antwort vom Sunshine Village Ski Resort in Banff bekommen: wir wurden am 13.Oktober zur Hiring Fair eingeladen, wo wir mehrere Bewerbungsgespraeche haben werden. Also eine Hiring Fair kann man sich vorstellen wie eine Jobboerse. Die machen das dort jedes Jahr, um Leute im Skigebiet fuer die verschiedensten Positionen einzustellen. Wir hoffen, dass wir einen Job im customer service bekommen. Mal abwarten.
Die Woche ueber haben wir auch fuer das "Serving-it-Right Certificate" gelernt und es heute mit Bravour bestanden =). Das braucht man hier in Kanada, um in Bars, Pubs, Hotels und Restaurants arbeiten zu koennen und Alkohol ausschenken zu duerfen. Man kann es eigentlich ganz leicht im Internet machen, in dem man sich verschiedene Kapitel durchliest, sie lernt und versteht, und dann fuer $35 eine Art Pruefung im Internet ablegt. Ich denke mit diesem Zertifikat hat man nochmal eine Chance mehr offen, eine gute Stelle zu bekommen.

In Banff liegt uebrigens schon Schneeee ;-) Und wenn ihr euch jetzt fragt, ob wir schon mit richtig dicken Winterklamotten ausgestattet sind, hier die Antwort: NEIN ^^ die wuerden ja gar nicht in unseren Rucksack passen...wir warten jetzt erst einmal naechsten Mittwoch ab, dann wissen wir auch, ob wir einen Job im Skigebiet haben oder nicht, und dann werden wir uns in Banff so richtig einkleiden, damit wir auch den harten Winter hier ueberstehen :D Unser Plan ist es ja, den Winter in Kanada zu ueberleben, und dann bei den laebbischen -10 oder -15 grad in Deutschland niiiie mehr zu frieren :D mal schaun, wie der Plan aufgeht!

Bis jetzt kann ich auf jeden Fall sagen, dass es mir in Kanada super gefaellt! :-) Bin nun schon 54 Tage hier und jeder Tag war es wert erlebt zu werden! Aber nochmal fuer die, die denken, ich bleib hier und wandere aus: keine Angst, ich komm wenn dann schon nochmal vorher nach Deutschland zurueck :-P

Montag, 4. Oktober 2010

Coldstream, BC - 4Wochen WWOOFing at Coldstream Creek Road Orchard

Vom 26.August bis zum 22.September waren Anja und ich als WWOOFer auf einer Farm in Coldstream (das liegt bei Vernon) taetig. Diese Farm, naemlich Coldstream Creek Road Orchard, wurde ca. eine Woche vor unserer Ankunft zum "First Certified Organic Apple Orchard of Coldstream" ernannt.
Vielleicht sollte ich ,bevor ich weiter schreibe, nochmal kurz erklaeren, was WWOOF ueberhaupt bedeutet: WWOOF heisst ausgeschrieben "World Wide Opportunities on Organic Farms" und ist ebenso bekannt als " Willing Workers on Organic Farms". Es ist festgelegt, dass man als freiwilliger Arbeiter 5 Tage pro Woche jeweils 5 Stunden am Tag auf der Farm arbeitet und dafuer food & accommodation, also Verpflegung und Unterkunft, gestellt bekommt. Die restlichen zwei Tage hat man frei. Also, eigentlich ein ganz gutes Angebot, oder was meint ihr? ;-)

4 Wochen sind ne lange Zeit, aber fuer uns ging sie rum wie im Nu!
Die Familie Fletcher-Enns, also dazu gehoeren: Anita & Richard (Eltern), Emma (15), David (13) und Holly (11), hat uns schon am Tag unserer Ankunft herzlich aufgenommen. Und dieses Gefuehl der Offenheit und Geborgenheit wurde man auch waehrend der 4 Wochen nicht los. Wir waren stets "part of the family", wurden in Unterhaltungen und Diskussionen mit einbezogen, haben Ausfluege gemacht und waren einfach als Familienmitglieder immer mit dabei! Also kann man sich sicherlich auch vorstellen, dass nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen war...wie in einer normalen Familie eben!! ;-) Aber all das war trotzdem eine wichtige Erfahrung fuer uns und wir haben es beide genossen (manchmal auch nicht^^), einmal die Rolle des grossen Geschwisterkindes einzunehmen ;-)Das Grundstueck und Haus der Familie sind riesen gross. Somit hatten wir in dem Familienhaus auch ein eigenes Zimmer und Bad.
the pasture and the cooler


the little creek next to the house

Eine Sache, an welche wir uns erst gewoehnen mussten, war das Trinkwasser. Die Familie hat ausschliesslich Wasser aus dem Hahnen getrunken, was fuer uns in der Hinsicht eine extreme Umstellung darstellte, da das Leitungswasser in der Region Coldstream/ Vernon ziemlich viel Chlor enthaelt und eine gelbliche Farbe hat. Schon in den Tagen davor wurde viel in den Nachrichten darueber gebracht, dass man das Leitungswasser nicht unabgekocht trinken sollte, da es verschmutzt sei. Die Verschmutzung wurde dadurch verursacht, dass ein Bauer aus Coldstream den Mist seiner Tiere im Winter auf der Strasse abgeladen hat, um Rutschgefahr zu vermeiden. Dennoch hat uns die Familie versichert, dass wir das Wasser ohne Bedenken trinken koennen, da es eben einen hohen Chlorgehalt aufzeigt. Nach ein paar Tagen hat sich dann auch unser Auge und Geschmacksinn daran gewoehnt. Und wir leben immernoch! ;-)

So..nun nochmal zur Familie selbst. Die Rollenverteilung ist ziemlich simpel:

Hauptberuflich ist der Vater zweierlei:
1. Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei
2. Orchardist, Apple Farmer und Vater
Die Mutter war frueher einmal Lehrerin und kuemmert sich nun um den Anbau und die Vermarktung der Aepfel und die Kinder.

Hierbei ist nicht die Rede von zwei oder drei Apfelbaeumen! Nein, vielmehr von einer 4 acres grossen Apfelplantage (orchard) mit rund 8000 Baeumen. Die Aepfel werden, sobald die Erntezeit beginnt, gepflueckt, gelagert und/ oder sofort verkauft. Um die Aepfel sicher zu lagern, hat sich die Familie waehrend unseres Aufenthalts einen riesigen Cooler bauen lassen, der 100 bins (1 bin=800 pounds) fasst. Bei der Apfelernte und dem Verkauf legt die Familie viel Wert auf die Qualitaet der Aepfel, da sie als organic farm ohne Chemikalien arbeitet und somit auch diesen Wert der Aepfel vermarkten moechte.
Neben all den aufgezaehlten Taetigkeiten und Besitztuemern, ist noch folgendes zu erwaehnen: zur Familie gehoeren ebenfalls die Huendin Mully (Labradoodle, 2), die drei Pferde Fancy, Saylor und Jazz, sowie die rund 100 Huehner. Und neben dem Familienhaus besitzt die Familie noch 3 weitere Haeuser, die sie vermieten.
Ist es dann nicht selbstverstaendlich, dass hier jeder total busy ist ??!! ;-)
100PS-Truck, 10PS-Kubota, 1PS-Saylor ;-)

Nun aber zu uns zwei Hobby-Orchardists:
Die 4 Wochen ueber waren die Huehner ein ganz besonderes Taetigkeitsgebiet, um das wir uns stets kuemmern mussten. Wie soll ich sagen,...die Huehnchen haben uns so einige Nerven gekostet. Aber wir haben die sich anbahnenden Probleme mit Bravour geloest! :D
Jeden Morgen mussten wir, nach dem naehrhaften Fruehstueck, so gegen 8 Uhr raus in den orchard, um die Huehner aus ihren kleinen Staellen zu lassen, zu fuettern und die Eier einzusammeln. Die Huehnerstaelle (ca. 0,5m x 2m) waren unterhalb der Baumreihen provisorisch festgemacht und boten den Huehnern nicht wirklich viel Platz. So gab es den ein oder anderen Stall, in dem rund 20 Huehner ueber Nacht waren. Tagsueber konnten sie sich zwar auf dem Gras in einem nicht arg viel groesseren, eingezaeunten Teil bewegen, aber auch dieser Teil des Stalles bot, unserer Meinung nach, nicht genuegend Platz fuer die Huehner.
Jeden zweiten Tag mussten die Huehnerstaelle entlang der Baumreihen verschoben werden, damit das Gras unterhalb der Baeume gleichmaessig von den Huehnern abgegrast wird. Diese Prozedur war muehsam...die Boxen waren schwer, die selbstgebauten Drahtumzaeunungen sproede oder gar ganz kaputt..Eigentlich hat uns Richard beim Verschieben immer geholfen, doch es gab auch den ein oder anderen Tag, an dem wir das alleine machen mussten. Somit hat es dann auch etwas laenger (~ 2-3h) gedauert... und unsere Ruecken taten danach umheimlich weh.
Es war schon fast Regelmaessigkeit, dass die Huehner tagsueber aus ihren Staellen ausgebuechst sind. Das lag daran, dass die Staelle einfach alle so unvorteilhaft zusammengebaut waren und die Huehner eigentlich gar keine andere Wahl hatten, als die Moeglichkeit zu nutzen, den Tag ueber in "Freiheit" im riesigen orchard herumzustapfen! ;-) Nach 4 Tagen haben wir es aufgegeben, die Huehner immer wieder in ihre Staelle zu bringen, da sie eh immer wieder ausgebuechst sind und sich gegenseitig bekriegt haben, wenn sie nicht aus dem gleichen Stall waren. Und am Abend waren sie dann eh alle wieder in ihren Staellen oder sassen drauf, und wir konnten sie ohne Probleme fuer die Nacht einschliessen, damit sie vor cougars, coyotes, racoons und anderen wilden Tieren sicher waren.
Die eingesammelten Eier mussten jeden Tag gewaschen werden und sorgfaeltig in Eierkartons im Kuehlschrank gelagert werden. Pro Tag kamen rund 60-80 Eier zusammen!

Wow...wie viel ich ueber diese Huehner erzaehlen kann...kaum zu glauben! Aber sie waren eben eine unserer Hauptaufgaben. Einmal haben wir sie sogar vor dem Schlachter gerettet :D *yeah* Wir hatten gar nicht mehr dran gedacht, dass am Mittag der Schlachter vorbeikommen sollte, bzw. wir haben es als unerfahrene Farmgehilfen ja auch nicht gewusst, dass die Huehner an dem Tag kein Futter bekommen sollten...^^ Also, nochmal Glueck gehabt! :-) Trotzdem sind waehrend unseres Aufenthalts zwei Huehner gestorben :-( Das eine lag mittags voellig dehydriert unter der Eisenstange des Stalles in der prallen Sonne und hat die Nacht nicht mehr ueberlebt, und das andere lag eines Morgens tot im Stall...

Was wir sonst noch alles zu tun hatten und was wir erlebt haben, erzaehl ich euch nun, glaube ich, in einem Wochenrueckblick:

1.Woche, 26.August-2.September:

Zunaechst einmal mussten wir einen Grossteil der Apfelbaeume von unten her stutzen, damit sie die naechsten Jahre schoen in die Hoehe und nicht in die Breite wachsen. Diese Arbeit war ziemlich nervig, da wir die Gartenschere immer wieder vor jedem neuen Baum in Essig tunken mussten. Aber auch das Jaeten von Unkraut unter den Baeumen sowie entlang des Zauns an der Strasse und das Stapeln der Heuballen waren nicht gerade super spannende oder gar leichte Aufgaben. Dennoch haben wir nie aufgehoert zu arbeiten, bis wir die angefangene Arbeit nicht fertig hatten! Da war unser Ehrgeiz und Fleiss viel zu gross ;-) Umso oefters bekamen wir deshalb auch zu hoeren: "Wow! You've done a great job!", "You German girls work so fast!"
Zudem haben wir noch Fahrstunden auf dem super coolen kleinen Kubota (gerade mal 26 km/h^^) bekommen, mit dem wir die folgenden Wochen tagein tagaus ueber den orchard gecruised sind, um Dinge zu trasportieren... :D
das gejaehte Unkraut

unser Kubota! *yeah*


Die Woche ging schneller rum, als man auf drei zaehlen konnte...die ersten drei Abende waren Freunde der Familie zum Abendessen da, einmal waren wir bei den Reitstunden der Kinder dabei und haben draussen zu Abend gepicknickt. An einem anderen Tag waren wir mit Anita in Vernon und haben einige Dinge erledigt (wie z.B. Eier verkauft ;-)) und haben dabei Christiane kennengelernt, die vor 6 Jahren aus Deutschland aus dem Kreis Karlsruhe mit ihrer Familie nach Kanada ausgewandert ist. Mit Christiane haben wir uns gleich gut verstanden und sie hat sich riesig gefreut, uns kennenzulernen, da wir ja auch nicht weit von ihrem damaligen Wohnort herkommen!
So kam es, dass sie uns mittwochs (das war unser erster freier Tag) eingeladen hat, mit ihr und ihrer Tochter nach Kelowna in die Shopping Mall zu gehen. Die Mall war riesig und bot ueber 100 Geschaefte zum shoppen sowie Unmengen an Cafes! Und im Food Court hatte man die Moeglichkeit aus zich Fastfoodstaenden zu entscheiden, was man denn essen moechte ;-) Nun ja, uns wurde aber gleich mal klar gemacht, dass die Mall eigentlich nichts im Gegensatz zu der in Edmonton ist! Also, wir sind gespannt und ich werde berichten, sobald wir mal in Edmonton sind ;-) Der Tag war richtig lustig!
foot court in Orchard Park Shopping Centre Kelowna

An unserem zweiten freien Tag der Woche haben wir einen Ausflug in den "Cosens Bay Provincial Park" gemacht und sind entlang der Trails und des Kalamalka Lakes gewandert. Der Ausblick auf den See mit seinem tuerkisblauen, funkelnden Wassers ist atemberaubend schoen! Aber auch die trocken-braune Landschaft mit den dunkelgruenen Baeumen und den Felsen war wunderschoen. An dem Tag haben wir auch zwei kleine Rehkids gesehen.

2. Woche, 3.-9.September:
Unsere Aufgaben der Woche waren weiterhin Unkraut jaeten, einen langen Graben fuer die Stromleitung des Coolers buddeln (wofuer wir abermals gelobt wurden: " If you don't find a job, you could work in the army, girls!" ^^) und die Scheune, in welche die Huehner im Winter reinkommen, ausmisten. Das war eine der elendsten und ekelhaftesten Arbeiten, die wir ueber die 4 Wochen machen mussten..es war ziemlich muehsam, die mehr als 50cm hohen von Urin und Kot verklebten Strohschichten aus der Scheune herauszubekommen. Und dazu hat es furchtbar gestunken! Aber wir hatten zum Glueck ultra schicke Gasmasken, die es uns ermoeglicht haben, die Scheune nach ca. 3h Stunden endlich leergeraeumt zu haben! :-)) Dennoch stellt sich uns die Frage, wo die rund 100 Huehner denn wirklich untergebracht werden..Richard meinte, dass sie sich da noch etwas ueberlegen werden...denn fuer diese Anzahl von Huehnern ist in der Scheune sicher kein Platz..
das und noch viel mehr Stroh haben wir aus der Scheune herausgescharrt...

...haben es wegtransportiert...

...und am Ende die voellig leere Scheune zufrieden begutachtet ;-)

Am Wochenende besuchten wir mit der ganzen Familie die IPE = Interior Provincial Exhibition & Stampede in Armstrong.
Das ist ein jaehrlich stattfindendes Event, das einem Jahrmarkt aehnelt. Auf einem riesen Gelaende gibt es Fahrgeschaefte, Fressbuden, Hallen mit Ausstellungen von Tieren, Gemuesen, Blumen, Bildern und weiteren Dingen, sowie Wettbewerben im Reiten. Dazu gehoert auch die riesige Parade, die in der Innenstadt stattfindet und wir besucht haben.
Das Motto der diesjaehrigen IPE war "Beef it up!". Ich persoenlich fand es schrecklich, wie die Tiere auf den Ausstellungen gehalten wurden. Aber genau das ist auf solchen Events Standard und das ist, was die Besucher sehen moechten!...das ist traurig.. :-(

Am 6.September wird in manchen Teilen Kanadas der "Labour Day" gefeiert, an dem nicht gearbeitet wird. Und so haben wir es auch gemacht..zwar mussten wir uns um die Huehner kuemmern, aber den restlichen Tag haben wir mit Ravioli -Kochen ausklingen lassen! :-)
An unseren freien Tagen haben wir zum ersten Mal bei einem Nachbar-Orchard, bei Bob, Aepfel geflueckt.
Anita & Richard haben das fuer uns arrangiert, damit wir die Moeglichkeit haben, an unseren freien Tagen etwas Geld zu verdienen. Und an fuer sich war das auch ne richtig gute Idee, aber wirklich viel Geld haben wir nicht verdient..-.- Man moechte es eher als Ausbeute bezeichnen!! Pro bin (800 pound) verdient man als Erntehelfer ueblicherweise $20, das ist ein Stundenlohn von ca. $5. An beiden Tagen haben wir insgesamt 11h gearbeitet und 4 1/2 bins gefuellt, also einen Gesamtverdienst von $55/ Person. Ich sollte noch dazu sagen, dass wir colour-picking machen mussten, d.h. wir durften wirklich nur die Aepfel pfluecken, die mehr als 50% rot und nicht gesplittet waren oder irgendwelche Makel hatten. Also eine ziemlich muehsame und zeitaufwendige Arbeit! Aber wir waren einfach so furchtbar stolz auf uns...es war ein richtig tolles Gefuehl, sein erstes hart verdientes Geld in der Hand zu halten...und dazu noch einen kanadischen $50-Schein! Die sind so schoen rot hier^^
Aber wie gesagt, es war ziemlich anstrengend, und das hat unser Koerper uns dann am Abend, aber auch die naechsten Tage noch, spueren lassen!!
Nun ja, was gibt es noch ueber diese Woche zu erzaehlen..? Mittwoch Abend hat uns Christiane, die wir eine Woche zuvor kennengelernt hatten, zum Essen eingeladen. Der Abend war richtig lustig, und, wer haette es gedacht: es wurde deutsche Kueche gekocht ;-) *yammie*
Wir haben an diesem Abend ebenfalls eine schon etwas aeltere Frau names Emmi kennengelernt, welche vor 53 Jahren aus Deutschland ausgewandert ist, und 23 Jahre lang in Kanada ein B&B (= Bed&Breakfast) gefuehrt hat. Es war ziemlich interessant, sowohl von Christiane, als auch von Emmi, zu hoeren, welche Gruende sie hatten, aus Deutschland auszuwandern und wie sie die Zeit hier in Kanada bisher erlebt hatten.

3. Woche, 10.-16.September:
Die naechste Woche wurde in ihrer ueblichen Einteilung etwas umgeschmissen..
Unsere beiden freien Tage wurden schon auf Montag und Dienstag vorverlegt, damit wir uns somit ab Mittwoch voll der Apfelernte auf unserem orchard widmen konnten. So war zumindest der Plan ;-)... und Anja und mir hat das auch nichts ausgemacht, denn wir haben selbst die beiden Tage prompt genutzt, um wieder bei Bob hart unser Geld zu verdienen. Und auch Bob war sichtlich froh uns wieder zu sehen, denn solch zwei fleissige Erntehelfer konnte er zu dem Zeitpunkt einfach nicht missen ^^ Und Bob ist einfach ein richtig netter, goldiger, aelterer Mann, den man Tag ein Tag aus auf seinem Traktor mit strahlenden Augen durch seinen Orchard fahren sieht.. ;-)
Anja und ich waren voll Ehrgeiz und Motivation, uns an diesen beiden Tagen nochmal richtig ins Zeug zu legen, und alles rauszuholen, was geht! Und dieser Vorsatz war auch deutlich einfacher in die Tat umzusetzen: dieses Mal konnten wir naemlich alle Aepfel, mit Ausnahme derer, die Macken hatten, vom Baum pfluecken, da sie nun alle reif waren.
Resultat: 1.Tag: 9h, 6 bins, $60/Person --- 2. Tag: 10h, 8 bins, $80/Person
Wir waren mal wieder maechtig stolz auf uns, aber unsere Koerper haben sich wie ein einziges Wrack angefuehlt..das Schlimmste waren aber unsere wunden Haende! Denn an denen hat man wirklich gesehen, dass wir gearbeitet haben..
Die restichen fuenf Tage haben wir auf der Farm so dies und das erledigt: verdorrtes Himbergestruepp entfernt, manure (3 Jahre alter Pferdemist) unter den Baeumen als Duenger verteilt, mit Anita Aepfel auf ihren Staerkegehalt getestet und unseren Geschmacksinn geuebt, und zusammen mit einer 7-koepfigen Familie, die vorhaben Apfelsaft herzustellen, Aepfel gepflueckt (ca. 900 pound). Die Familie war etwas seltsam, aber dennoch sehr nett...und extra aus Vancouver (!!) angereist, um organic apples zu verwenden! Schon krass..aber gut, fuer Anita und Richard war das natuerlich ein super Geschaeft :-)
Das mit der Apfelernte in unserem orchard hat sich dennoch ziemlich herausgezoegert..da Anita und Richard organic apples anbauen und wirklich sehr viel Wert auf Qualitaet setzen. Dem hinzu kommt noch, dass ihre Apfelsorten etwas spaeter reifen. Sie bauen Galas, Honeycrisps und Grannie Smiths an. Aber nur die Galas verkaufen sie, da diese Baeume einen ziemlich grossen Block einnehmen, naemlich den 2nd-year-transition-block. D.h. diese Aepfel werden seit zwei Jahren rein biologisch geduengt. Ab dem 3. Jahr koennen die Aepfel dann als voll-biologisch bezeichnet werden. Die anderen beiden Sorten sind zwar schon organic apples, aber es sind dann doch zu wenige, um sie zu vermarkten.
Somit konnten wir ab Donnerstag anfangen, nach Farbe zu pfluecken, was sich abermals aus unserer Sicht als ineffiziente Arbeit darstellte, da die Aepfel von Anita und Richard eben durch den biologischen Anbau viel kleiner waren (also nicht die gewuenschte Groesse zum Verkauf darstellten), z.T. noch nicht die gewuenschte Roete hatten und viele zudem gesplittet und verdellt waren (was an dem Hagel einige Wochen zuvor lag).
Zu all den Sorgen um die Aepfel und den noch nicht fertigen Cooler, kam dann noch ein ziemlich schlimmer Reitunfall des Sohnes. Dieser Abend hat die ganze Woche noch mehr aufgewuehlt.
David hatte Springreitunterricht und wurde ueber dem Sprung von seinem Pferd heruntergeschmissen. Nach dem Sturz konnte er sich zwar an alle Namen und Personen erinnern, nicht aber an das, was an diesem Tag geschehen ist...nicht, was er morgens gefruehstueckt hatte, nicht daran, dass er am Mittag ziemlich in Eile war und auch nicht an den Sturz selbst. Durch die mittelschwere bis schwere Gehirnerschuetterung konnte er sich noch nicht einmal daran erinnern, dass er zur High School geht..und Dinge, die er 5 Minuten zuvor gefragt oder getan hat, waren wie ausgeloescht. Wie gesagt, die Tage seit diesem Unfall waren ziemlich angespannt. Aber David hat sich schnell wieder erholt und nach und nach kamen die Erinnerungen wieder. Zum Glueck!!
Trotz all dem Stress haben wir es in dieser Woche doch geschafft, uns in mehreren ski resorts zu bewerben und nochmal einen letzten Abend Christiane im Alexander's Pub zu treffen.

4. Woche, 17.-22.September:
Die letzten 5 Tage haben sich angefuehlt wie eine Ewigkeit. Die Tage waren so lang und die Aepfel haben uns selbst in unseren Traeumen schon verfolgt!!
Schliesslich kam die Zeit, dass sich die Familie dazu entschieden hat, ALLE Aepfel zu pfluecken. Die Staerkegehalttests waren immernoch nicht ueberall sehr gut, aber uns wurde allen klar, dass die Aepfel dennoch reif genug sind und noch im Cooler nachreifen koennen. Haetten wir noch ein paar Tage laenger gewartet, waeren kaum bins zusammengekommen. Denn durch Regen und Hagel wurden die Splitte und Dellen immer mehr, und somit natuerlich die guten Aepfel weniger...Zusammen mit Freunden wurde jeden Tag von morgens bis abends gepflueckt..und fuer uns war es schon fast eine Qual..-.- unser Gemuetszustand war am Ende..wir konnten keine Aepfel mehr sehen, schmecken oder gar riechen...und unsere Haende schmerzten hoellisch..
Dennoch haben wir das durchgezogen...
das war unsere Tagesausbeute ;-)

...und so hatten wir irgendwann den Vorabend unserer Abreise erreicht. An diesem Abend haben Anja und ich den Kochloeffel geschwungen und als kleines Dankeschoen ein typisches German Dinner serviert: Selbstgemachte Kaesespaetzle mit Salat und als Dessert frischer Zwetschgen- und Apfelkuchen. =)
Seit zwei Tagen hatten wir auch noch eine weitere Bewohnerin im Haus: ein 11-jaehriges kolumbianisches Maedchen, dass fuer einen dreiwoechigen Schulaustausch bei der Familie wohnte.
Unsere Ueberstunden der letzten Tage wurden uns ausbezahlt. Somit haben wir doch einiges an Geld verdient, was wir in den darauffolgenden Tagen dann auch sinnvoll ausgegeben haben! =)

Jaa..und so kam der Morgen unserer Abreise. Der Abschied war etwas gedrueckt, denn erst jetzt wurde uns klar, dass die letzten vier Wochen im Nu rumgegangen sind und wir viel erlebt haben.
Immer wieder wurden wir fuer unseren Fleiss, Anstand, unsere Manieren und Unterstuetzung, aber auch fuer unser "tremendous English" gelobt.
Doch wie ich auch schon zu Beginn des Berichts erwaehnt habe, war die Zeit nicht immer leicht und von guter Laune gepraegt. Dennoch kann ich das Fazit ziehen, dass mir die vier Wochen im Gesamten gefallen und viel gebracht haben, und ich die gewonnenen Erfahrungen sehr wertschaetze.